OrthoCentrum Hamburg

Wirbelsäulenschmerzen

Wirbelbruch

Die Wirbelsäule ist die tragende Säule des menschlichen Körpers, ihre Stabilität ermöglicht das aufrechte Stehen und Gehen. Sie überträgt die Kräfte von Kopf und Rumpf auf das Becken und die Beine. Gleichzeitig schützen die 24 Wirbelkörper das Rückenmark im knöchernen Kanal der Wirbelsäule. Beispielsweise bei einem Verkehrsunfall oder Sturz kann es zu einer schweren Verletzung der Wirbelsäule kommen. Bei geschwächten Knochen zum Beispiel bei Osteoporose könne auch geringe Stürze zu Brüchen führen, im Extremfall kann es auch zu spontanen Brüchen kommen. Unterschieden werden Brüche nach Form und Beteiligung angrenzender Strukturen.

Die Symptome hängen wesentlich vom betroffenen Abschnitt der Wirbelsäule ab, allen gemein ist aber der ausgeprägte Schmerz im Bereich der Wirbelsäule. Es kann zu einem ausgeprägten Instabilitätsgefühl kommen und bei Verletzungen die zu einer Quetschung von Nerven oder dem Rückenmark führen auch zu Lähmungen in Armen und oder Beinen. Im Extremfall kann es zu einem Querschnittssyndrom kommen.


Wirbelgleiten (Spondylolisthesis)

Das aufrechte Stehen und Gehen wird wesentlich durch eine stabile Wirbelsäule ermöglicht. Die Stabilität der Wirbelsäule wird ermöglicht durch das Zusammenspiel zwischen den Wirbeln, den Bandscheiben und Bändern der Wirbelsäule und der rumpfstabilisierenden Muskulatur. Beim Wirbelgleiten (Spondylolisthesis) verrutschen ein oder mehrere Wirbel. Im wesentlichen können zwei Ursachen unterschieden werden: das angeborene Wirbelgleiten ausgelöst durch einen Spalt in den Wirbelbögen (Spondylolyse) von einem degenerativen Wirbelgleiten bei dem es durch Verschleiß zu einer Instabilität kommt. Das Ausmaß der Instabilität wird in 4 Grade eingeteilt:

Grad I: < 25 % verschoben

Grad II: 25 bis 50 % verschoben

Grad III: 51 bis 75 % verschoben

Grad IV: > 75% verschoben

Beim angeborenen Wirbelgleiten sind die Patienten meist beschwerdefrei oder klagen über vorrübergehende Rückenschmerzen beim Wirbelgleiten der LWS oder Nackenschmerzen beim Wirbelgleiten der HWS. Meist gleiten hier die Wirbel so langsam aus der natürlichen Form der Wirbelsäule heraus, dass die umgebenden Nerven und Bandscheiben selten gequetscht werden. Erst bei Patienten mit einem Wirbelgleiten Grad III und IV werden gehäuft starke Rückenschmerzen, besonders nach dem Aufstehen beobachtet. Patienten mit einem degenerativen Wirbelgleiten hingegen berichten häufig über ein Durchbrechgefühl. Gleitet ein Wirbel so stark, dass eine Nervenwurzel eingeklemmt wird, kann es zu Taubheitsgefühlen in Armen (HWS) und Beinen (LWS) kommen, im Extremfall kann es auch zu einem Kontrollverlust der Blasen- und Mastdarm-Funktion kommen.

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Bandscheibenvorfall

Bandscheiben sind gelartige Puffer zwischen den Wirbelköpern, sie ermöglichen die harmonische Bewegung der Wirbelsäule und puffern dabei gleichzeitig wie Gelkissen Druck und Stöße ab. Mit dem Alter verliert die Bandscheibe an Elastizität und kann verschleißen. Durch den Elastizitätsverlust entstehen Risse in der Faserhülle (Anulus) und der gelartige Kern (Nucleus) kann sich vorwölben (Bandscheibenprotrusion), durchbricht er den äußeren Ring spricht man von einem Bandscheibenvorfall. Dies geschieht am häufigsten im Bereich des unteren Rückens, gefolgt von der Halswirbelsäule und seltener der Brustwirbelsäule.

Symptome: Ein Bandscheibenvorfall macht sich meistens durch einen starken Schmerz im Rücken oder Nacken bemerkt, der bis in die Beine oder Arme ausstrahlen kann. Wenn ein Nerv gequetscht wird kann das mit Sensibilitätsstörungen und Mißempfindungen bis hin zu Lähmungserscheinungen einhergehen. Die Symptome sind abhängig von der Lage und der Ausprägung des Bandscheibenvorfalls, im Extremfall können auch Gangunsicherheit mit oder ohne Armschmerzen auftreten.

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Deformitäten: Kyphosen, Skoliosen und Lordosen

Die Wirbelsäule ist das zentrale Stütz- und Bewegungsorgan des Körpers mit einer vorgegebenen Struktur (S Form). Sie ist in der Ansicht von hinten oder vorne gerade aufgebaut. Wenn sich diese in der Ansicht von vorne eigentlich gerade aufgebaute Wirbelsäule verkrümmt oder verbiegt, kann es mit zunehmendem Altem aufgrund der unphysiologischen Belastung und damit einem vorzeitigen Verschleiß zu Schmerzen und Funktionseinschränkungen bei den alltäglichsten Bewegungen kommen.

Unterteilt werden die Deformitäten in Kyphosen, Skoliosen und klinisch sehr seltenen bedeutsame Lordosen.

Die Skoliose (griechisch: skolios = krumm) ist eine Seitverbiegung der Wirbelsäule mit gleichzeitiger Verdrehung (Rotation) der Wirbel. Die Wirbelsäule bildet dabei einander gegenläufige Bögen, die sich kompensieren, um das Körpergleichgewicht aufrecht zu erhalten (S-Form).

Eingeteilt werden die Skoliosen nach ihren Ursachen, aber auch nach ihrer Lokalisation. Als Ursache sind angeborene Veränderungen der Wirbelsäule, aber auch neurologische und muskuläre Erkrankungen, Bei einem Großteil der im Jugendalter auftretenden Skoliosen lässt sich jedoch keine Ursache ausmachen (sogenannte idiopatische Skoliose).

Der Begriff Kyphose (griechisch: kyphos = gebückt) hat im Gegensatz zur Skoliose zunächst keinen Krankheitswert. Eine Kyphose im Brustwirbelsäulenbereich ist physiologisch (normale Anatomie). Hiervon abzugrenzen ist die Hyperkyphosierung, also eine pathologische Verstärkung des normalen Rundrückens. Kyphosen können aber auch in Abschnitten der Wirbelsäule auftreten, in denen normalerweise ein Hohlkreuz besteht. Hier ist dann die Kyphose durchaus als krankhaft anzusehen.

Verschiedenste Ursachen können zur Kyphose führen. Neben Tumoren, entzündlichen Veränderungen oder angeborenen Störungen werden gerade bei älteren Patienten Frakturen als Ursache für eine pathologische Kyphose beobachtet, häufig als eine Komplikation der Osteoporose.

Das Beschwerdebild der Deformität hängt von der Ausprägung ab. Es gibt gering ausgeprägte Deformitäten, wie sie bei vielen Menschen vorliegen. Diese bleiben oft unbemerkt. Meistens werden Deformitäten während des Wachstumsschubs vor der Pubertät symptomatisch und mit etwa 10 bis 12 Jahren entdeckt. Die Kinder fallen allein durch die anatomischen Missverhältnisse auf (krumme Wirbelsäule, ungleiche Schulterhöhe usw.). Besteht die Deformität jedoch schon längere Zeit, so kann es beschleunigtem Verschleiß kommen und zunehmende Schmerzen auftreten.

Bei Erwachsenen zeigt sich eine im Laufe des Lebens zunehmende Schiefstellung der Wirbelsäule und im Verlauf auch bleibende oder wiederkehrende Schmerzen.

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Osteochondrose

Degenerative Veränderung an der Wirbelsäule aufgrund von Fehlbelastungen führen zu Veränderungen an der Bandscheibe, dem Knorpel und dem Knochen. Hierbei ist die Abflachung und Verminderung des Flüssigkeitsgehalts der Bandscheiben ein normaler Alterungsprozess. Vermindert sich der Abstand zwischen zwei Wirbelkörpern infolge der Degenration / Abflachung der Bandscheibe, führt dies zu einer verminderten Stabilität zwischen den beiden Wirbeln und zur Überlastung mit der möglichen Folge einer Arthrose.   Eine Arthrose der Zwischenwirbelgelenken wird als Facettengelenksarthrose (Spondylarthrose) bezeichnet. Diese Veränderungen stellen sich bei einem Röntgenbild als Abflachung des Bandscheibenraums, Ausbildung von neuer Knochensubstanz (Osteophyten), Sklerosierung der Grund-und Deckplatten und ggf. die Arthrose der Zwischenwirbelgelenke dar. Dieser Befund wird Osteochondrose genannt.

Meist besteht ein langsam zunehmender belastungsabhängiger Nacken (HWS) und Rückenschmerz (LWS) zumeist unter statischer Belastung. Mitunter entwickeln die Patienten neben dem Rücken- auch einen Beinschmerz als Folge einer Beteiligung der Facettengelenke (Facettensyndrom). Werden durch die zusätzliche Knochensubstanz die Neuroforamen (Nervenaustrittsöffnungen) oder der Spinalkanal eingeengt können auch dauerhafte Schmerzausstrahlungen in die Arme und bewegungsabhängiger Schwindel (HWS) oder in die Beine (LWS) auftreten. Meist bedarf es zur Diagnosesicherung neben dem Röntgen, MRT und ggf. CT auch einer Infiltration zur Isolierung und Identifizierung der schmerzhaften Segmente da radiologische Veränderungen alleine keinen Anhalt über die Relevanz dieser Veränderungen erlauben.

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Spinalkanalstenose

Im Inneren der Wirbelsäule befindet sich der Wirbelkanal (Spinalkanal). Hier verlaufen das Rückenmark und die Spinalnervenwurzeln. Bei einer Spinalkanal-Verengung (Stenose) haben Rückenmark und Nerven nicht mehr genug Platz. Die Ursache für einen verengten Wirbelkanal ist fast immer Abnutzung – bedingt durch das Alter, jahrelange Überlastung und Fehlhaltungen. Der Körper versucht, diese Abnutzung und die Schwächung der Wirbelsegmente durch ein verstärktes Knochenwachstum auszugleichen. Die vergrößerten Wirbelgelenke ragen dann in den Spinalkanal hinein. Wird der Spinalkanal zusätzlich durch verdickte Bänder eingeengt, werden auch die Nerven eingeschnürt. Zahlreiche Beschwerden können entstehen. Typische Symptome sind Rückenschmerzen, Taubheitsgefühle sowie Muskelschwäche in den Armen und vor allem Beinen. Der Patient kann meistens keine längeren Strecken mehr gehen. Wie bei der Schaufensterkrankheit bleiben Patienten immer wieder stehen, können aber meist noch gut Fahrradfahren.

Zur Operation


Tumore der Wirbelsäule

Tumoren an der Wirbelsäule umfassen benigne und maligne Neubildungen, die an Hand ihrer anatomischen Lage eingeteilt werden in die prozentual mit 90% sehr häufigen extraduralen Tumoren (z.B. Metastasen, primäre Knochentumore und Hämatologische Tumore), die mit ca. 9% selteneren intraduralen aber extramedullären Tumoren (z.B. Neurinom, Meningeom, Ependymom) und die sehr seltenen (1%) intramedullären Tumoren (Ependymom, Astrozytom, Hämangioblastom). Auf die seltenen intraduralen Tumoren wird in einem extra Abschnitt eingegangen.

Die extraduralen Tumoren umfassen die selteneren primären Knochentumoren und die ca. 40-mal häufigeren Absiedlungen (Metastasen) anderer Organe. 

Im Rahmen von Tumoren der Wirbelsäule treten vor allem Schmerzen im betroffenen Wirbelsäulenabschnitt in über 80% der Fälle auf. Annähernd die Hälfte der Patienten berichten über eine Schwäche der Extremitäten oder zu Schmerzen im Bereich der Versorgungsgebiete eingeengter Nervenwurzeln (Radikulopathie) sowie Gangstörungen (Ataxie). Da die meisten Tumoren (66%) vor allem im vorderen Wirbelkörperbereich vorkommen tritt nicht selten eine Schwäche der stammnahen Muskulatur zuerst auf. Im Rahmen von pathologischen Frakturen kann es auch zu einer schnell zunehmenden Querschnittssymptomatik mit je nach betroffener Wirbelsäulenhöhe Paraparese oder Tetraparese kommen.

Zum operativen Therapieverfahren

Patienteninformation: Bandscheibenvorfall / Stenose

Beim Bandscheibenvorfall kommt es zum Austritt von Bandscheibengewebe durch einen Riss des Faserknorpelrings.

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Patienteninformation: Deformitäten / Instabilitäten

Unterteilt werden Deformitäten in Kyphosen und Skoliosen.

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